Koernerkaiser
Wenn ich hören was bei den Degus das Problem war kann ich dich gut verstehen.
Was Zank im Rudel angeht, sind Ratten nicht so schwierig, wie das jetzt bei dir bei den Degus klingt.
Wenn ein Rudel einmal funktioniert, dann beleibt es in aller Regel auch so.
Anstrengend sind dann nur weitere Vergesellschaftungen mit neuen Ratten.
Wichtig ist auch, wenn Ratten als Paar gehalten werden gibt es sehr oft streit, bzw. eine unterdrückte und eine dominierende Ratte.
Also bitte nie die Anzahl wegen der Kosten niedrig halten.
Hier ist halt auch schon der Hund begraben.
Wenn dir 2 Degus zu teuer waren bzw. du das teuer fandest, dann werden Ratten nicht billiger.
Du brauchst mehr Tiere damit es Artgerecht ist und sie zufrieden sind.
Mehr Tiere heißt mehr Futter, mehr Dinge gehen Kaputt und mehr Dreck wird gemacht.
Zusätzlich sind zwei Tiere seltener Krank als sechs Tiere. Da ist die warscheinlichkeit einfach höher das einer zum TA muss.
Als ich meine neuen Ratten geholt habe, hat meine Alpha nach ein paar Tagen schrecklich gehumpelt.
Es war nicht geschwollen oder blutig, aber das ging 3 Tage so und wurde nicht besser, also war ich 2 mal beim TA. Einmal zum angucken und einmal zur kontrolle.
Sowas passiert eunfach, ohne Grund. Die hat sich halt den Fuß verknickt und mehr Tiere heißt, das sowas öfter passieren kann.
Chronische sache, wie mit den Zähnen gibt es bei Ratten auch, nur leben die eben nicht so lange.
Zahnfehlstellungen gibt es, Mykoplasmose ist eine Lungenkrankheit die ebenfalls Chronisch ist und oft vorkommt und die Tumorwarscheinlichkeit steigt ab 1,5 Jahren extrem an.
Das ist mit abstand das häufigste. Und dann ist eine OP falls möglich nicht weit und die sind immer teuer.
Wenn die Rattis nicht früh an Tumoren oder anderem sterben, dann ist Bumblefoot, HHL und ZNS sehr häufig. Das muss dann zwar nicht super teuer sein, die Tiere bedürfen dann aber einer gewissen zusatzlichen Pflege.
Ich habe aktuell 7 "kleine" Mädels (bald 1 Jahr alt)
bisher sprühen sie von jugendlicher Gesundheit, aber wenn die alle zeitgleich alt werden (was sie hoffentlich tun) dann haben warscheinlich auch alle gleichzeitig gesundheitliche Probleme. Und dann wird es teuer.
Von meinen ersten 6 Ratten sind 3 Operiert worden.
- Scout wurde in der OP (als man sie auf gemacht hatte eingeschläfert, weil man nichts machen konnte.
- Kipo hatte einen nicht näher deffinierten Leberschaden nach einer erfolgreichen Tumor OP und verstarb ganz plötzlich im Käfig (ultraschall wurde bereits gemacht)
- Smoky ließ ich nach der OP einschläfern weil die Wunde nicht verheilte und immer wieder eiterte.
Vanill hatten Inoperable Tumore,
Yeti ließ ich wegen ZNS einschläfern, weil sie nur noch desorientiert war und abmagerte
und Gaia ist dann als "übrig gebliebene" irgendwann so schwach gewesen, weil sie das Futter verweigert hat, oder nicht halten konnte, dass ich sie nach Behandlungsversuchen habe einschläfern lassen.
Also alle nicht "günstig" gegen Ende.
Wenn deine Freundin zusätzlich noch gerne die "Auffangstation" spielt und Problemfälle nimmt, wird es natülich nicht günstiger.
Aber Problemfälle sind perse selten "günstig" in der Haltung und Betreung.
Ich würde nicht davon ausgehen, dass Ratten weniger kosten würden als Degus. Auch wenn ich hier jetzt keine Zahlen nennen kann und Anschaffungskosten meiner Meinung nach bei jedem Halter nach eigenen Bedürfnissen und Wünschen stark veriieren.
(Hat man schon Ausstattung oder einen Käfig, kauft man neu oder von Kleinanzeigen, baut oder näht man selbst etc.)
Die laufenden Kosten bei Ratten sind sicher nicht das Problem, ich glaube nicht, dass ihr, wenn ihr vorher mit den Degus klar kamt, plötzlich ohne Geld für Futter da steht.
Aber die Tierarztkosten sind nicht zu unterschätzen, man kann aber auch glück haben und die Tiere haben kaum etwas.
Man muss aber immer bedenken, dass im Alter jedes Tier teuer wird. In der Natur würden sie nur einfach gefressen werden bevor es soweit ist.
So wie Menschen auch selten einfach gesund und munter tot umfallen.
Und Ratten werden eben "schnell" alt. + man hat viele von ihnen.
Du wolltest eine ehrliche Aussage und ich denke dass ist sie. Im endeffekt hängt es von jedem selbst ab wie er mit alten und kranken Tieren umgeht. Denn dass sie alt und krank werden, ist meines Erachtens, fast schon selbstverständlich.
LG Lyrea