Hallo,
lass sie eines gleich gesagt sein: Ratten und Planung ... gar keine gute Kombi.
Zum einen verliebt man sich eben mal hier und da. Ich denke die meisten hier haben mittlerweile mehr Ratten, als anfangs geplant. Aus 3 oder 4 werden auch gerne dann mal 5, 6 oder mehr.
Ratten sind leider eher krankheitsanfällige Tiere und was ich allein in diesem Jahr an unerwarteten Todesfällen hatte - also eben nicht der Älteste und dann der Nächstälteste, sondern auch Ratten, von denen ich nicht gedacht hätte, mich so schnell verabschieden zu müssen.
Das soll jetzt keine Angst machen, aber eben zeigen: Das Leben und Lebewesen sind nicht planbar. Es kann immer anders kommen und dann muss man als Halter zum Wohle des Rudels eben darauf reagieren und sich drauf einstellen.
Aber nun konkreter zu deinen Fragen:
1.) Seht Ihr Probleme bei der Integration der neuen Tiere, weil wenn man von 2,5 Jahren Lebenserwartung pro Tier ausgeht es vorkommen kann, dass Jungtiere in ein Rudel aus ziemlich alten und mittel-alten Tieren integriert werden müssen.
>>> Es kommt immer auch auf die Ratten an, wie fit sie im Alter noch sind. Da habe ich schon große Unterschiede erlebt.
Aber ja, tendenziell würde ich lauter alten Senioren eher keine ganz jungen Ratten vorsetzen. Ich würde vorschlagen da grob bei max. 6-9 Monaten Altersunterschied zu bleiben.
2.) Viele Leute mit denen ich Kontakt hatte meinten dass sie nur mindestens 2 Tiere aus einem Wurf abgeben, weil sonst die Integrationsphase für ein einzelnes Tier sehr stressig sein könnte
(3-4 Wochen "allein im Käfig" - naja bei uns würde dann sehr viel der "Kamerad Mensch" versuchen Ersatz zu sein) - Eure Meinungen?
>>> Absolut richtig.
Wir von der Notrattenhilfe Bielefeld, Ostwestfalen & Umgebung würden nie 1 Ratten alleine aus einer Gruppe rausreißen. Auch für Ratten ist eben jeder Umzug in eine fremde Umgebung, neuer Mensch, neue Geräusche und Gerüche, dann Integration in ein neues Rudel, leichter mit einem vertrauten Partnertier an der Seite.
Einzeln vermittelt wird von uns nur, wer schon alleine sitzend zu uns kommt.
3.) Welche "Rudelplanung" bzw. Schemas fahrt Ihr denn so? Sehe ich das ggfs. zu wissenschaftlich/mathematisch und man bekommt dann eh immer irgendeinen "Notfall" rein?
>>> Ich plane auch gerne und habe immer meine Überlegungen.
Aber ich kann dir sagen, in meinem Bekanntenkreis ist es z. B. mittlerweile der ewige Lacher, dass ich plane meine Rattenanzahl zu reduzieren. Klappt seit Jahren halt nicht.
Es kommt immer wer, in den ich mich verliebe, der arm dran ist (ich nehme seit Jahren bevorzugt Problemratten, die beißen, schwierig sind, lange einzeln saßen usw.) und dann denkt man nach ... ach, einer mehr geht schon, auch wenns anders geplant war.
Das Maß, wie vielen Tieren man tatsächlich finanziell, von Platz und Zeit her gerecht werden kann, darf man natürlich niemals überschreiten. Aber wenn das gegeben ist ... kommt Zeit, kommt Ratte ...