Hi
Stimmt, der Käfig war zwar etwas schmal, aber ganz ok, das Problem war eher, dass er in der Mitte getrennt war und die Ratten über Monate hinweg nur die Hälfte an Platz hatten. Dieses Käfige trennen ist eh so ne Sache, geht gar nicht...
Naja, das war halt Fernsehen. Es werden ein paar Besuche gemacht und dann irgendwas gezeigt und ein paar Sachen dazu gesagt und dann hat man angeblich in diesem Besuch einen riesen Fortschritt erzielt. Das ist absolut gestellt, ich gehe mal davon aus, dass diese ersten Treffen und der erste Kontakt zur Hand nicht echt waren, da lief schon vorher alles gut und die Ratten kannten sich schon eine Weile. Sonst hätten sie nicht ganz so untypisch reagiert. Und Dexter hätte bei dieser gruseligen Idee mit der Hand ordentlich zugebissen vor laufender Kamera, wie jede bissige Ratte das getan hätte. Wirklich ängstlich war er ja nicht, das hat man ihm in keinem Moment angesehen, dass er wirklich große Angst hätte. Wie oft weiß man nicht, was wirklich gelaufen ist und sieht nur das, was so drappiert wurde. An den Ratten hat man gesehen, dass es im Original wohl etwas anders lief und es ihnen recht gut ergangen ist.
Ich wurde mal gefragt, ob wir nicht mal den Herrn Weber (Hundkatzemaus) vor einer unserer Wohnungsräumungen ablichten wollen. Da könnt er dann ein paar Ratten einsammeln, oder eine in der Hand halten und erzählen was für possierliche Tierchen das sind, und dann sozusagen wieder abziehen. Klar ist das Show, wichtig ist da weniger was sie wirklich tun, sondern was damit vermittelt wird.
Und so auch hier, hier wurden sehr viele falsche und auch teils gefährliche Dinge verkauft, die unter normalen Verhältnissen zuhause leider so selten klappen werden.
Die Idee mit dem Kontakt üben war ja ganz nett, kann man machen, damit tut man keinem weg. Allerdings saß der arme Kerl deswegen auch (angeblich) mehrere Monate alleine, weil man hier einfach zu langsam vorgegangen ist. Ich wette, da saßen einige Rattenhalter vor dem TV und haben sich gefragt, warum die so erfahrene Dame den Dexter nicht einfach rauspflückt, ihn durchknuddelt und ihm zwei Runden Auslauf pro Tag verschreibt, damit der Spuk nach einer Woche vorbei ist. Die Methode hier wird da bei allen Tieren angewandt, z.B. bei Katzen oder Papageien und da ist das insofern nett, dass die Tiere auch mehr Lebenszeit haben um abzuwarten und deutlich sensibler sind. Dexter war ein gestandener Rattenmann und sogar schon kastriert. Wenn der Tierarzt schon sagt, er wär zu alt für die Kastra (?), dann kann man da nicht noch 3-4 Monate veranschlagen, um ihn händelbar zu machen, damit er eventuell irgendwann nochmal Gesellschaft haben darf.
Nichts desto trotz. Prima, dass die Herren aus dem Tierheim raus sind und sie haben es da sicher gut getroffen. Es ist schön zu zeigen, wie groß Käfige sein können, wie wichtig Auslauf ist und wie man sich mit ihnen beschäftigen kann und dass man es sollte. Der Part war schön und wichtig. Kann man hoffen, dass hier und da jemand seine zwei im Hamsterknast danach mit anderen Augen sieht. Zeigen, dass Rattenhaltung aufwändig ist, kann man nicht oft genug 
LG
Judith