Anschaffung: Suche nach Rat!

  • Danke auch dir für deinen Beitrag.

    Also im Gegensatz zu Degus sehe ich die Erstanschaffung immer noch als sehr günstig. Pro Tier liegen Degus bei einem seriösen Züchter bei zwischen 100 und 220 Euro je nach Farbschlag. Die suche ich mir nicht aus, die Farben interessieren mich nicht. Ich habe immer die genommen, die nunmal übrig geblieben sind. Für die Erstanschaffung meiner ersten Gruppe mit Ausstattung, Käfig und allem was dazugehört lag ich bei über 1300 Euro. An Geld hapert es bei uns zum Glück nicht, aber ich finde es muss trotzdem nicht sein, wenn man auch Tiere halten könnte denen man mit demselben Budget mehr bieten kann.
    Allein der 5-wöchige Zahnschliff der beiden älteren Mädels kostet jedes Mal pro Tier 126,- bei unserem fachkundigen TA. Mit solchen Kosten habe ich gar keine Probleme. Ich möchte es nur vorher ungefähr wissen, damit ich alles planen kann, von wegen... wie viel lege ich beiseite, wie viel gebe ich hierfür aus, etc. Einfach, weil ich ein kleiner Planzwerg bin.

    Und auf das Alter der Degus bin ich eingegangen, weil die Tiere erheblich länger mit den Einschränkungen leben müssen, als Ratten. Da ging es nicht um meinen Aufwand, sondern um die Qual für das Tier. Und das mit den Terrarien musste ich nicht einsehen, das wusste ich seitdem meine Degus einen Monat lang darin gelebt haben und ich schon bei diesen Tieren die Luftzirkulation durch aufwändige Sägearbeiten erleichtern musste/das Gehege umstrukturieren musste.

  • Das bin ich gewohnt, ich gehe lieber einmal mehr zum TA als einmal zu wenig.. Auch 150€ wären noch erheblich günstiger als meine Degus, auch ohne TA gerechnet. Glücklicherweise haben wir etwa 35km entfernt eine Klinik, die sich mit Ratten und Degus durch etwaige Fortbildungen etwas besser auskennt, als die anderen bei denen wir waren.

  • Mit dem Alter und den Krankheiten der Tiere habe ich, so traurig wie es nunmal ist, kein Problem. Ebenso wenig mit dem Aufwand oder den Kosten - manch einer glaubt nicht was ich schon für schreckliche Dinge bei unseren Pflegis oder den Degus mitanschauen musste. Ich finde das m.E. unnütze abgeben von Tieren schlimmer, als sie durch eine Krankheit oder im schlimmsten Fall durch den Tod zu begleiten. Ich musste mich meistens von Tieren trennen, weil die Gruppe unter keinen Umständen mehr funktioniert hat und eine 7-Monate lange VG mir alle Nerven geraubt hat - dazu kommt natürlich der extreme Stress für die Tiere selbst, in dieser Zeit.

    Alles fing mit einer 3er-Gruppe an, wir sind so viele Stationen durchlaufen. Und selbst bis zum Lebensende von unseren in letzter Zeit verstorbenen Damen gab es immer noch Stress in den Gruppen. Degus sind nachtragend; wenn es nicht 100%ig passt, halten sie dir das vor. Und meistens wird daraus auch nichts mehr, wenn sie sich einmal heftig gebissen haben. Ich möchte das in Zukunft nicht mehr machen müssen. Eine komplizierte Rattenintegration ist nichts gegen das, was wir und unsere Tiere in den letzten Jahren durchmachen mussten. Es gibt Leute die haben extremes Glück mit Degus und würden niemals verstehen was ich hier rede, aber wir gehören nicht zu den Glückspilzen. Eine Degudame habe ich vier mal vermittelt. Und sie kam jedes Mal zurück. Sie war nicht sozialisierbar. Sie saß so lange in Einzelhaltung, weil sich niemand gemeldet hat und weil sie ihre Schwestern jedes Mal totbeißen wollte. Einmal saß sie 14 Wochen am Gitter, 11 Wochen davon war sie immer noch aggressiv gegenüber den anderen eingestellt. Als es sich beruhigt hatte, haben wir sie vorsichtig zusammengeführt, unter Beobachtung. Es ging 7 Tage lang gut, dann der nächste Kehlenbiss. Tier getrennt, neue Gruppe eröffnet, Jungtiere dazugesetzt. Es lief gut, dann wieder Kehlenbiss. Und das auf ein unterwürfiges Jungtier. Tier wieder getrennt, einzeln vermittelt. Für die zwei kleinen musste dann eine neue Chefin her. Ich glaube für sie allein bin ich in einem Jahr 2500km mit dem Auto gefahren.

    Ich würde lieber jeden Tag zum TA laufen und jedes Mal 50 Euro bezahlen, als sowas nochmal zu haben.


    Aufwand und Kosten sind mir egal - ich wills nur einschätzen können. Ich arbeite von Zuhause, habe viel Zeit, meine Tiere sind mein Leben. Ich habe bereits Degus mit gebrochenen Beinen und so viele andere Fälle gepflegt, ich denke ich wäre in Ordnung mit kranken Ratten, die zum TA müssen.

  • Neben allem, was gesagt wurde, würde ich diesen Punkt auch gern noch ansprechen.

    Degus haben eine deutlich höhere Lebenserwartung als Ratten. Das heisst, ihr werdet mehr mit dem Abschied konfrontiert als bei den Degus. Mit Pech werden sie nicht mal ein Jahr alt, weil ihre Lunge das nicht mehr mitmacht, mit viel viel Glück tüdelige 3-jährige Rentner. Aber dann ist dann für die meisten auch langsam Schluss. Diese ständigen Todesfälle waren neben der Allergie meines Partners der Grund, die Rattenhaltung aufzugeben. Es hat mir jedes Mal das Herz gebrochen, egal ob sie nur 10 Monate alt wurden oder 3.5 Jahre.

    Man muss einfach damit rechnen, dass das Rudel im Durchschnitt nach 2 Jahres ausgewechselt wird. Bei 6 Tieren, was eine gute Anzahl ist im Sinne des Sozialverhaltens, sind das 3 Todesfälle pro Jahr.

    Tiere sterben, das gehört dazu. Ich finde, mein Tier durch den Tod zu begleiten besser und besser vereinbar, als es abgeben zu müssen und es nie wieder zu sehen, obwohl es am Leben ist. Das ist für mich der allerschlimmste Abschied. Wenn mein Tier stirbt und ich weiß, dass ich ihm alles geboten habe und es geliebt habe, ist das für mich besser als es in andere Hände zu geben und zu wissen, dass es die letzten Tage nicht mit mir verbringen wird, obwohl ich es so ins Herz geschlossen habe.
    Ich wurde mit so vielen Toden konfrontiert, aber die Abgabe ist für mich persönlich weitaus schlimmer.

  • Das stimmt. Wobei Ratten auch sehr individuell sind und somit auch die TA-Kosten pro Jahr unter 200€ für das ganze Rudel liegen können und man im nächsten Jahr plötzlich tausende Euro zahlt.

    Die laufenden Kosten für Ratten sind nicht hoch und wir kommen mit ca. 25€ für drei Tiere hin, aber TA-Besuche sind nicht zu unterschätzen. Wer auf der sicheren Seite sein will, kann gut und gerne einen mittleren zweistelligen Betrag pro Monat auf die Seite legen (ich spreche hier von einem kleinen Rudel, also 3-4 Tiere).

    Zu dem Grund, die Deguhaltung aufzugeben. Soweit ich das verstanden habe, ist das Geld ja nicht der Hauptgrund, sondern auch der massive Zoff unter den Degus und die Tatsache, dass es einfach keine Herzensangelegenheit war, die Tiere zu halten. Ich stimme Yamea zu: Wenn ihr Ratten halten wollt, weil es günstig(er) ist, lasst es lieber. Es hat sich aber eher so angehört, als wäre das für euch nur eines von vielen Argumenten.


    Ratten sind nicht nur etwas für die gutverdienende Elite. Auch Menschen mit kleinerem Geldbeutel können die Tiere artgerecht halten. Sofern Ersparnisse für den Notfall vorhanden sind und jeden Monat etwas Geld auf die Seite gelegt wird, sehe ich da kein Problem. Gesundheitlich sind sie einfach sehr anfällig und aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer treten dauerhafte gesundheitliche Probleme sehr schnell auf.

    Da hast du Recht! Wir haben beide das Glück, gut bezahlte Jobs und bequem viel Geld im Monat übrig zu haben. Der emotionale Stress, den wir mit den Degus hatten ist für mich schwerer als Geld. Aber dazu siehe am besten auch eine meiner letzten Antworten... für mich spielt Geld absolut keine Rolle, besonders wenn es um die Tiere geht. Ich finde einfach nur, dass Degus insgesamt nicht zu uns passen und die letzten Jahre war es mehr Last als Freude, sie zu halten. Mit demselben Budget finde ich vielleicht Tiere, die schlichtweg besser zu uns passen. Allein der Preis für ein Deguweibchen wären bei 25€ für Futter im Monat bei Ratten (als Beispiel), 6,5 Monate Futter. Das ist für mich ein riesiger Unterschied. Der Rest kann in alles mögliche für die Nasen fließen... und mit Liebe überschüttet werden sie zusätzlich.


    Soweit ich weiß, sind Degus nicht nur aufwändiger in der Haltung als Ratten, sondern auch erheblich teurer. Sie haben andere Platzansprüche, brauchen sehr große Gehege. Ich habe mich tatsächlich gewundert, als ich die Mindestmaße für ein Rudel Ratten gesehen habe. Wenn man in Foren unterwegs ist liest man sehr oft, dass Ratten die "einfacheren" Haustiere sind, eben wegen dem extrem pingeligen Sozialverhalten der Degus, und weil die Anschaffung günstiger ist.


    (Ich wollte mich nachträglich entschuldigen dass ich meine Beiträge öfters bearbeite, mir fällt oft nach dem Absenden noch etwas ein oder ich habe etwas verwechselt/mich verschrieben.)

  • Also Tierarztkosten wurden ja schon erläutert. Mein schlechtestes Jahr waren sicher über 2000, vielleicht sogar 2500€ Tierarztkosten bei 5 Ratten. Tumore, Abszesse, nötige Kastrationen, chronische Atemwegserkrankung... dafür hatte ich in anderen Jahren vielleicht nur 250€ Tierarztkosten. Da steckt man echt nicht drin.


    Wichtig ist auch Thema Platz: Spätestens zur Integration werdet ihr im worst case Monate sogar noch einen 2. halbwegs artgerechten Käfig und Auslauf haben müssen, abgetrennt und am besten außer Sicht und Geruch des Stammkäfigs.


    Ratten sind tolle Tiere. Keine Frage. Ich musste meine abgeben, da ich keine Chance sehe die Zeit aufzubringen, die wirklich nötig ist, seit ich Mutter geworden bin. Zeit, Geld und Aufwand sind enome Faktoren, die man nicjt unterschätzen darf. Hat man von allem zuviel wird man aber doppelt und dreifach belohnt 🙂

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