Höhe von Schutzgebühren

  • Liebes Forum,


    aus gegebenem Anlass stellt sich mir die Frage, wie hoch Schutzgebühren zulässiger Weise sein dürfen.


    Ich habe mal die Empfehlung bekommen, dass ich auf ebay Kleinanzeigen eigentlich gar kein Geld für Ratten bezahlen sollte, um den Handel nicht zu unterstützen und also nicht von Leuten Ratten zu übernehmen, die Geld verdienen wollen.

    Aber die Leute haben natürlich auch Kosten. Nur: Ich kann bei einer (noch dazu anonymen) Privatperson ja nicht zweifelsfrei überprüfen, ob die Person Tierschutz betreibt und tatsächlich ein Weibchen aus schlechter Haltung übernommen hat, dass dann unerwartet geworfen hat - oder ob jemand vielleicht doch auch irgendwie vermehrt.


    Der konkrete Fall sind fünf 11 Wochen alte Jungs, die für 15€ pro Nase angeboten werden. Ich habe gefragt, ob wir da die Kosten für die Kotuntersuchung abziehen können. Das findet die Person unfair und möchte die Nasen nicht verschenken, sie geht höchstens auf 12€ pro Nase runter.


    Ich will nicht knauserig sein, aber ich möchte lieber Geld für die Tierärztin haben und ausgeben, als für die Anschaffung aus nicht so rosigen Verhältnissen. Der Käfig, in dem die fünf gerade sitzen sieht nämlich auch nicht nach Tierschutz aus. (Er ist zu klein und zu leer. Auch das Futter wurde auf Nachfrage nicht benannt, nur als hochwertig bezeichnet, das finde ich auch komisch.)


    Wie seht ihr das?


    Gruß,

    Pimpinella

  • Ich habe meine ersten fünf Ratten auch von Privatpersonen, die sie in ebay Kleinanzeigen inseriert hatten. Und ich hatte großes Glück, dass ich so super liebe, zahme und vor allem gesunde Tiere bekommen habe. Die Haltungsbedingungen bei den Vorbesitzern waren gut, und da es keine Jungtiere mehr waren, konnte ich die Vermehrung auch ausschließen.


    Meine zweite Erfahrung mit ebay Kleinanzeigen war nicht so gut, da habe ich einen Einzelbock aus schlechter Haltung übernommen, der bissig und krank war. Da der Zeitpunkt schlecht war (laufende Integration), war ich damit nach kurzer Zeit überfordert und habe ihn in gute Hände hier aus dem Forum weiter vermittelt.


    Gerade Jungtiere würde ich nicht von ebay Kleinanzeigen kaufen, aus dem Grund, den du schon genannt hast: Du weißt einfach nicht, ob die Leute nicht doch vermehren. Und weil ich eben schon einmal eine schlechte Erfahrung gemacht habe, ist mein Vertrauen in die Verkäufer dort nicht mehr so groß.


    Ich würde nach Pflegestellen, Rattennothilfen und Tierheimen in deiner Umgebung schauen, besonders die zwei erstgenannten haben ganz oft Jungtiere da, z.B. aus Großnotfällen.

  • Danke Eve003 für deine Antwort. Meine letzte Erfahrung mit ebay Kleinanzeigen war auch nicht gut, die beiden hatten richtig krassen Milbenbefall und einen musste ich jetzt nach genau drei Monaten schon wieder gehen lassen. Deshalb bin ich auf die Idee gekommen, mal jüngere Kandidaten zu nehmen. Es gibt hier in meinem Gebiet vor allem eine dominante Rattennothilfe und ehrlich gesagt ist mein Draht dahin nicht (mehr) besonders gut und auch aktuell bekomme ich auf meine Anfrage einfach gar keine Antwort. Da ich nicht bei facebook bin, kann ich zu den kleineren Stellen hier nicht wirklich Kontakt aufnehmen. Deshalb gucke ich halt auf ebay Kleinanzeigen...

  • Huhu Pimpinella,


    meine unmaßgebliche Meinung:

    15 Euro finde ich nicht zu viel.


    Ich habe meine ersten vier auch von einer privaten Pflegestelle über Ebay-KA bekommen und habe 50 Euro pro Tier bezahlt. Die Kotuntersuchung mußte ich dann auch noch extra machen lassen.

  • Ich finde 15 Euro auch nicht zu viel, als Schutzgebür.

    Meine ersten 5 habe ich aus zwei verschiedenen Quellen von Kleinanzeigen. Beides Privatpersonen, die die Tierejlos haben wollten.

    Auch die haben Schutzgebüren von bis zu 20 Euro gehabt.

    Und eine Kotprobe oder ähnliches wurde auch nicht verrechnet. Allerdings hat da auch keiner behauptet vom Tierschutz zu sein.


    LG Lyrea

  • Für meine letzten Tiere aus dem Tierschutz habe ich, wenn ich mich richtig erinnere, 15€ pro Nase bezahlt und die Kosten für die Kotprobe übernommen. Da weiß ich aber auch, dass das Geld für die nächsten Notfalltiere gebraucht wird.


    Den Preis finde ich an sich voll ok, ich hätte nur persönlich ein Problem damit, evtl. Vermehrer zu unterstützen. Ebay Kleinanzeigen ist da.. gefährlich.

  • Hi,


    mindestens 15€ sind auch bei Notrattenhilfen und Pflegestellen normal. Die können ihre Kosten davon nie decken, weil sie selber Kotproben etc. machen, weil sie nur gesunde Tiere abgeben. Wird das nicht gemacht wäre ich schon skeptisch, vorallem wenn die Leute behaupten vom Tierschutz zu sein. Deswegen macht es auch finanziell keinen Sinn bzw. Vorteil bei Privatpersonen zu kaufen.


    Die Tiere von denen wären besser dran, wenn sie erst bei einer (offiziell nachweislichen) Pflegestelle landen würden (denn woher sollen die Privatleute wissen wie ihr drauf seid... Tierschutzvereine betreiben meistens einen ziemlichen Aufwand die Haltung bei euch zu durchleuchten), aber Rattenhilfen und Tierheime zahlen natürlich kein Geld - sodass bevorzugt wird etwas Kohle zu machen, auf Kleinanzeigen und zwar mit sowenig Eigenkosten wie möglich - was schon ein schlechtes Zeichen ist.


    Ein weiteres Ziel ist sie nicht billiger als Züchter oder Zooläden zu verkaufen, da man so die Wahrscheinlichkeit senkt, dass sie als Futtertiere enden.


    Ich persönlich würde mir Gedanken machen, wenn sich die geforderte Schutzgebühr verhandeln lässt, keine Untersuchungen nachweislich gemacht worden sind und on top behauptet wird sie kämen vom Tierschutz. Da kann man aber forschen... welcher Tierschutz? Welcher Verein? Kann jener das bestätigen? Ist das Vorgehen für die wirklich normal? Usw. Aus eigener Erfahrung gibt es tatsächlich auch einen Tierschutz, der im Hintergrund Werbung für einen ganz bestimmten Züchter macht, wenn man gerade keine passenden Tiere da hat. Das findet man schnell raus, wenn man den Verein einfach mal googelt - kann sich immer lohnen.


    Ich kann immer nur abraten dort zu kaufen, im Endeffekt nichts anderes als würde man auf dem Flohmarkt Tiere shoppen, seltsam oder?

  • Ich finde 15€ auch mehr als angemessen für gesunde, gut gepflegte und geliebte Tiere.


    Leider sind die Futterhäuser deutlich günstiger und einige könnten dazu neigen, nur auf den Preis zu schauen. Tendenziell könnte man wohl sagen „bessere (Haltungs-)Qualität, also höherer Preis.“


    Liebe Grüße

    Ann-Ka

  • Hey, danke für eure Antworten.


    Ich habe inzwischen weiter darüber nachgedacht, was eigentlich mein Problem ist, weil ich habe im Tierschutz auch schon entsprechend Geld ausgegeben und dazu noch Fahrkarten bezahlt um die Flitzpiepen eine halbe Tagesreise von hier abzuholen. Es geht also mehr um die Umstände, als um das Geld. Ich muss mal gucken, ob ich noch mehr Informationen kriege.

  • Ich würde auch bei der privaten Pflege, wo ich meine ersten 4 her habe, nie wieder Ratten holen. Die hat mich das letzte Mal so schmählich im Stich gelassen und meine versprochenen/vereinbarten Tiere einfach jemand anders gegeben -- die ist für mich keine verläßliche Quelle mehr.

  • Ja ok, das klingt dann wirklich nicht sehr seriös. Ich selber habe schon sehr oft Ratten von Privatleuten über ibäh Kleinanzeigen aufgenommen. Aber so gut wie nie ganz junge Ratten. Einmal waren es tatsächlich Vermehrer, die aber aufhören wollten und ihren letzten Bub verschenkt haben. Ich bin so froh, dass ich den lieben kleinen Micky bekommen habe <3. Ansonsten waren es immer schon ältere Ratten. Wenn überhaupt, wurde immer nur eine sehr geringe Schutzgebühr verlangt, und oftmals gab es noch massenhaft Zubehör dazu, sogar ganze Käfige. Im dem Fall merkt man dann, dass den Leuten eher daran gelegen ist, dass die Ratten in gute Hände kommen. Dann kann man es auch machen, obwohl die Aufnahme von Pflegestellen oderr aus dem Tierschutz natürlich immer besser ist. Aber Privatleute müssen halt auch manchmal Ratten abgeben. Wenn in der Anzeige kaum Text steht und nicht einmal das Geschlecht genannt wird, lass ich gleich die Finger davon. Und bei jungen Ratten wäre ich wie gesagt auch immer skeptisch.

  • Wie die Geschichte ausgegangen ist:

    Ich habe gesehen, dass im Tierheim in der nächsten, kleineren Stadt drei Jungs im Alter von 4 Monaten suchen und habe sie gestern adoptiert.

    Leider wird die ganze seriöse vs. nicht seriöse Quellen-Thematik dadurch ad absurdum geführt, dass sie dort im Tierheim mit mir bisher unbekanntem Pellets+Kräuter-Futter in klammem Stroh saßen und alleine mein guter Wille mich zur Adoption qualifiziert hat, ich musste überhaupt nichts nachweisen, keine Fotos, nichts. Sie haben halt, was sie auch zugeben, selber keine Ahnung von Ratten, haben aber die Rattennothilfe ihrerseits auch nicht erreicht.

    (Und zum ursprünglichen Thema: Vermittlungsgebühr 10€ pro Nase, ich hab mich gefragt, ob das vielleicht Ost/West-Unterschiede sind, die sich hier abzeichnen. Zzgl. Taxi vom und zum Bahnhof, weil Tierheim nicht mit Öffentlichen zu erreichen.)


    Ich freue mich jedenfalls über die drei kleinen, braunen Chaoten Mr. Brown, Hugo und Tonka!

  • Pimpinella

    Ja, es gibt durchaus auch Tierheime die guten Willen zeigen, es einfach aber nicht besser wissen.

    Gerade bei kleineren Tierheimen kommen ja auch super selten Ratten an, sodass man sich damit bis dahin auch noch gar nicht beschäftigen musste. Dass sie aber selbst schon Kontakt zu Erfahrenen gesucht haben spricht ja für sie.


    Diese geben die Ratten oft an Pflegestellen ab, oder versuchen es. Die Notrattenhilfen sind natürlich meistens schon immer so voll, dass man traurigerweise sagen muss, dass nicht jede Ratte sofort einen Platz bekommt. Meistens wird in dem Fall aber zumindest schon mal versucht im Bezug auf die Haltung zu beraten für die Übergangszeit. Aber keine Ratte wird vergessen.


    Aber umso besser, dass du sie schon nimmst.


    Ich weiß nicht, ob es regionale Unterschiede gibt, ich denke es kommt vielleicht auch auf den Träger an. Manche Tierheime sind städtische Organisationen, andere sind privat geleitet (und bekommen einen kleinen Zuschuss der Städte). Könnte mir vorstellen, dass es eher daran liegt. Und im Endeffekt kann natprlich jede Organisation das für sich frei entscheiden. Gibt ja kein Gesetz das vorschreibt wie hoch die Gebühr sein darf.

  • Also im Tierheim in dem meine verängstigten Kastraten saßen, haben sie zwar nach der Größe meines Käfigs gefragt, aber dort vor Ort saßen selbst 11 Kastraten in einem Kaskadendom, mit nur 4 Häusern 1 Hängematte im Streu und bekamen Futter "Was halt im Angebot bei Fressnapf ist und oder gespendet"

  • War gar nicht so einfach, ein Foto zu machen. Aber hier habe ich einen Bruder erwischt:

    IMG_2143.jpgIMG_2134.jpg

    Die drei gleichen sich aufs Haar, nur dass zwei kleinere Augen haben. Und ich meine nicht, dass sie sie zukneifen oder so, sondern die Augäpfel scheinen einfach kleiner zu sein. Mal sehen, was meine TÄ dazu sagt.

    Die drei sind übrigens im Tierheim geboren, ein paar Tage nachdem die Mutter abgegeben wurde. Und sie waren schon einmal vermittelt, letztlich hat die entsprechende Person dann aber nur die Mutter und Schwestern behalten. Sie sind sehr aufgeweckt und sind viel am markieren.

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