Ich mag keine Ratten, aber meine Tochter wünscht sich ratten. ...

  • Hallöchen,


    Ratten sind nicht für Kinder geeignet.

    Sie brauchen sehr viel Pflege, Auslauf und medizinische Unterstützung. Sie werden in der Regel nicht sonderlich alt und sind recht teuer in der Ausstattung (Käfig z.B.). Ratten sind keine Kuscheltiere, sind in Rudeln von 3+ zu halten, markieren/urinieren/stinken, sind nur nachts wirklich aktiv und ein Kind kann meiner Meinung nach nichts wirklich mit ihnen anfangen.


    Wenn der Elternteil die Haltung nicht primär und mit Liebe übernimmt, würde ich davon abraten.


    Ein Kaninchen wäre sinnvoller und weniger Arbeit.


    (Ich hatte meine ersten Ratten mit 16, hatte die Unterstützung meiner Mutter und habe mich vorher ausreichend informiert.)


    Liebe Grüße

    Ann-Ka

  • Ein Kaninchen wäre sinnvoller und weniger Arbeit.

    Bis zu diesem Punkt kann ich dir zustimmen.

    Aber erstens sind Kaninchen Gruppentiere und zweitens sind sie in der Haltung auch nicht einfach.

    Es braucht ein grosses ein- und ausbruchsicheres Aussengehege, in dem die Tiere mind. 50 cm tief buddeln können. Im Boden muss es dann auch gegen Fuchs und Co. gesichert werden!

    Ausserdem ist die Ernährung zeitaufwändig. Mit einmal am Tag Heu auffüllen, Wasser wechseln und ein wenig Körner reinschmeissen ist es nicht getan. Kaninchen brauchen mehrere "Mahlzeiten" über den Tag verteilt und vor allem auch frisches Grün in Form von Gräsern, Kräutern und belauten Ästen.

    Viel gesünder als Ratten sind sie je nach Rasse auch nicht unbedingt. Gerade die ganzen Zwergformen haben sehr häufig Zahnprobleme, die dann im Nachgang zu Verdauungsproblemen führen, an denen das Tier im schlimmsten Fall sogar versterben kann. Zusätzlich müssen sie halbjährig geimpft werden.

  • Hallo Nienor,


    Danke für die Korrektur, mit Kaninchen kenne ich mich anscheinend überhaupt nicht aus ? bei Freundinnen sah es immer recht pflegeleicht und kinderfreundlich aus.


    Liebe Grüße

    Ann-Ka

  • Also, was die Eignung für Kinder angeht, würde ich Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen oder irgendein anderes Haustier nicht eher (oder weniger) empfehlen. Hamster wollen sowieso nur ihre Ruhe, Kaninchen und Meerschweinchen "ertragen" halt die Streicheleinheiten von Mensch immer wieder mal und resignieren (natürlich gibts auch welche, die sehr zutraulich werden, aber Trägheit oder Resignation bedeutet halt nicht immer Wohlgefallen, was bei den armen größeren Nagern offenbar manchmal vergessen wird :( ). Das heißt nicht, dass ich Ratten für Kinder unbedenklicher finde, Ratten sind halt sehr eigensinnig, intelligent und ebenfalls keine "Kuscheltiere".

    Ich denke, man kann Kindern (Haus-)Tiere durchaus näherbringen, aber eben nur dann, wenn man als Elternteil damit klarkommt, primär die Haltung zu übernehmen und Kleinkinder mit den Tieren nicht alleine lässt. Wenn man sich als Elternteil schon vor dem Tier ekelt, finde ich das eine ganz schlechte Basis. Immerhin übernimmt man die Verantwortung für ein Lebewesen ein Leben lang - gerade als Elternteil - ob es einem gefällt oder nicht.

  • Hallo,


    Ratten sind auch für ältere Kinder geeignet, aber damit muss die ganze Familie einverstanden sein, den sonst landen sie wieder einmal im Tierheim.

    Ich betreue ehrenamtlich das Münchner Tierheim und immer wieder werden Jungratten, meist nur zu zweit, abgegeben.

    Abgabegründe: Allergien, keine Lust mehr, Umzug usw.


    liebe Grüße

    Misaki

  • Hallo,


    ich habe im Alter von 12 Jahren meine ersten Ratten bekommen. MEine Mutter mochte sie damals auch nicht, aber ich war verantwortungsbewusst genug, die Pflege der Tiere zu übernehmen.

    Ich muss ganz ehrlich sagen, es kommt auf das Kind an, ob es damit umgehen kann. Wie meine Vorredner schon schreiben, Ratten sind sehr pflegeintensiv und gerade bei Tierarztbesuchen auch ziemlich teuer. Als Elternteil müsstest du dein Kind wohl auhc von A nach B fahren, wenn es um Tierarztbesuche geht. Meine Mutter hat das damals nicht gemacht, ich bin dann immer mit dem Bus gefahren.

    Dann sind Ratten acuh überhaupt keine Kuscheltiere. Die bleiben nicht sitzen und lassen sich streicheln! BEißen können sie auch ganz gut, wenn man sie gegen ihren Willen hochnimmt.

    Ich will es deiner Tochter nicht ausreden. Aber sie ist mit 10 Jahren doch noch reichlich jung. Und gerade weil du ja Ratten nicht magst, ist es wirklcih besser, ihr entscheidet euch für ein anderes Tier.

  • Hallo,

    wir haben die ersten Ratten auch als Haustiere angeschafft, als die Tochter bereits jahrelang Haustiere gewünscht hat (wobei das eher ein Anstoss war und ich selber auch gerne wieder Haustiere haben wollte). Haben uns ausgiebig über diverse kleine Haustiere informiert und sind dabei erst auf Ratten als Haustiere gestoßen. Meine Tochter ist 8 und natürlich ist es so, dass ich mich nahezu ausschließlich um die Ratten kümmere, und sie sich eher spielerisch mit ihnen beschäftigt, ich vermute eine 10-jährige wird sich auch nicht sehr selbstständig um Ratten kümmern können.

    Aber vielleicht findest du Ratten ja auch eklig, weil du nicht viel über sie weißt, ich habe z.B. oft gehört, dass es Abneigungen gegen die Schwänze gibt. Ihr könntet ja mal sehen, ob ihr bei einem Rattenhalter in der Gegend die Ratten kennen lernen dürft. Dort könntet ihr anschaulich erfahren und euch erzählen lassen, was auf Rattenhalter wirklich zukommt.

    Viele Grüße und viel Glück bei der Entscheidung

  • Hm, also meine Tochter hat jetzt mit 12 ihre Ratten bekommen und ich finde - und das habe ich meinem Mann schon seit Jahren gesagt - Ratten sogar ideal für Kinder (ab 8 Jahren würde ich raten)!

    Von den 3 Mädels ist nur eine so richtig zahm. Sie liebt es, auf dem Bett mit meiner Tochter zu spielen, sich bei ihr im Pulli zu verstecken und sogar zu kuscheln/schlafen. Sie läuft im ganzen Zimmer rum, erkundet die Umgebung und kommt immer wieder zurück zu ihr (oder mir).

    Natürlich muss man da auch etwas Glück haben, denn die anderen beiden sind (noch) gar nicht so.


    Wir hatten schon Kaninchen (in Außenhaltung in großer Voliere) und einen Zwerghamster. Die würde ich eher nicht empfehlen. Die wollten sich nicht anfassen lassen und schon waren sie uninteressant.
    Ich hatte in meinem Leben schon einige Kleintiere (auch Ratten) und fand immer, dass Ratten die umgänglichsten Haustiere waren.


    Zum Thema "eklig": mein Mann hat schon immer gesagt, ihm kämen keine Ratten ins Haus, genau aus dem Grund. Aber jetzt, wo er sich hat "breitschlagen" lassen und sogar ein tolles Gehege gebaut hat, erwischt man ihn, wie er immer wieder gucken geht und sie sogar auf sich herumspringen lässt. Dem Schwanz kann er zwar immer noch nichts abgewinnen, aber er gibt zu, dass er Vorurteile hatte und wenn er sieht, wie unsere Tochter Freude hat, war es auch für ihn die richtige Entscheidung.


    Vielleicht hilft dir das ja, dich zumindest etwas zu "überwinden" und ich bin mir ziemlich sicher, dass auch du den Ekel schnell überwinden wirst ;-)

  • Hallo,


    Also wir haben hier immer mal wieder neugierige Kinder aus der Familie zu Besuch und das in den Altersklassen von 8 bis 14.

    Gerade bei den jüngeren habe dabei nicht das Gefühl, dass sie das Tier ausreichend respektieren und den gewollten Freiraum lassen. Man will immer streicheln und spielen und „oh jetzt rennt sie in ihr Versteck, da hol ich sie sofort wieder raus.“


    Ich finde es recht anstrengend, den Kindern zu vermitteln, dass die Tiere auch ihre Ruhe brauchen und es Orte gibt, wo sie die Ratten schlicht in Ruhe zu lassen haben. Mal davon ab, dass ich sie nie unbeaufsichtig die Ratten händeln lasse.


    Die älteren Kids sind nicht ganz so penetrant und aufgedreht, aber ich denke es braucht ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein, Respekt und elterlicher Unterstützung damit das Ganze funktionieren kann.


    Wenn die Eltern sich vor dem Tier ekeln, sind sie auch nicht bereit den Großteil der Versorgung zu leisten. Das wäre für mich ein absolutes NoGo.


    Ratten sind Lebewesen mit den verschiedensten Charakteren, kein Spielzeug.

  • Hallo, meine Tochter hatte auch schon in recht jungen Jahren den Wunsch nach Ratten.

    Allerdings habe ich ihr dieses erst mit knapp 15, nachdem sich der Wunsch wirklich über Jahre hielt, erfüllt. Die Kosten für Käfig und Ausstattung (ca. 600 €) hat sie selbst zusammen gespart, und sie spart einen Teil ihres Taschengelds für Tierarztkosten.

    Futter und neue Käfigeinrichtung, sowie größere Tierarztrechnungen übernehme ich.

    Mit 10 Jahren wäre meine Tochter definitiv noch zu jung gewesen und auch wenn sie ihre 5 Mädels über alles liebt und sich selbständig ums Füttern kümmert, was das Käfig reinigen angeht, muss ich jede Woche nerven, dass das endlich erledigt wird.

    Ich denke, dass dürfte für Kids das Schwierigste sein und ich weiß nicht, inwieweit du bereit bist, das zu übernehmen, denn Ratten sind echt kleine Schweinchen und machen viel Dreck. ??

    An Auslauf muss ich auch oft erinnern. So ganz selbständig klappt es also auch mit fast 16 noch nicht.

    Von daher finde ich es schwierig, wenn du keine Ratten magst, da wahrscheinlich doch viel an dir hängen bleiben wird.

    Ich empfehle noch ein paar Jahre zu warten.


    LG Heaven

  • Hallo,


    ich finde gerade Ratten das kindergeeignetste Kleintier, das es gibt.

    Ratten suchen den Kontakt zu ihren Menschen und für sie ist auch Körperkontakt in Ordnung - im Gegensatz zu Kaninchen, Meeris, Hamster usw.

    Wenn uns als Rattenhilfe jemand diesbezüglich anspricht, kommunizieren wir das auch immer so bzw. haben wir bisher mit Ratten und Kindern immer gute Erfahrungen gemacht - aber dem Alter von ca. 8 Jahren.

    (Da wir mit Kleinkindern im gleichen Haushalt - selbst bei verantwortungsvoll auf Abstand achtenden Eltern - auch schon Negativerfahrungen hinsichtlich Lärm und unruhigem/hektischem Verhalten hatten, sind wir da mittlerweile sehr vorsichtig geworden.)


    Zudem kann man Kinder nicht über einen Kamm scheren. Ich habe schon 10-jährige getroffen, denen ich wesentlich eher Tiere anvertraut hätte, als manchem Erwachsenen.

    Die Eltern müssen natürlich mit dahinter stehen, denn sie haben letztlich die Verantwortung.


    Tochterwillratte die meisten Leute sehen Ratten mit ganz anderen Augen, wenn sie sie mal live in artgerechter Haltung erlebt haben.

    Vielleicht findest du hier übers Forum jemanden, bei dem ihr euch mal vorsichtig rantasten könnt, indem ihr sie live erlebt?

  • Hallo,

    man kann weder Kinder noch Ratten "über einen Kamm scheren" ;).

    Und daher muss Eltern einschätzen, was Kind als "Pflegekraft" zu leisten vermag und daher auch eine Bereitschaft mitbringen, diese Pflege im Zweifelsfalle zu übernehmen.

    Heißt, Wissen aneignen, guten Tierarzt suchen, Platz definieren, Revierreinigung, leibliches und seelisches Wohlergehen, -> Zeit und Geld investieren.

    Und auch mit traurigen Momenten rechnen!

    Habe selber diese getan und es hat sich gelohnt (der Tellerrand ist erheblich niedriger geworden...).

    Und die erste Ratte (ich wusste es damals nicht besser, die zweite Ratte kam ca. ein Jahr später dazu) war der Wunsch eines Sohnes (14) und danach mein Job :). Seit >20 Jahren :o)

    Zur eigentlichen Frage eine Idee:

    Um generell zu sehen, ob Tochter/Familie tiergeeignet: Tierheim (mehrmals) besuchen und sich mal alle großen und kleinen Pelznasen ansehen. Vielleicht erst mal eine Patenschaft übernehmen, wenn möglich mit Pflege. Bei größeren Vierbeinern machen das einige Tierheime, bei Kleintieren ¯\_()_/¯

    Fragen kostet nix. Und manchmal suchen sich die Pelzigen ihre… XD.


    Es grüßen Thodin und seine Rats (alle gestern, heute, morgen)

  • Tochterwillratte


    Hallo :)


    Ich bin eines der Kinder die unbedingt ein Haustier wollten. Nur eben 25 Jahre später :saint:


    Bitte, lass dich nicht bequatschen. Entweder du kannst die Versorgung des Tiers übernehmen oder ich halte die Anschaffung eines Tieres (egal welcher Art) für nicht sinnvoll.


    Du hast die Verantwortung für dein Kind und damit die Verantwortung für die Lebewesen deiner Kinder.


    Wie am Anfang schon gesagt: Ich war so ein Kind. Ich hab ALLES über Meerschweinchen gelesen. Wir hatten einen Käfig, der damals als angemessen und sogar groß galt. Meine Mum hat das Finanziele übernommen. Aber da sie Tiere allgemein nicht mag, musste ich ihr hoch und heilig versprechen, dass ich mich alleine um sie kümmere. Ich war nach kurzer Zeit ziemlich überfordert. Ich glaube, es wäre für mich damals besser gewesen, wenn meine Mutter strikt geblieben wäre oder wenn ich jemanden als Absicherung gehabt hätte. So hab ich seit 25 Jahren ein schlechtes Gewissen. (Nur leicht, weil es keine Katastrophe war. Nur eben nicht den Schweinis gerecht.)


    Dagegen finde ich Probekuscheln oder dann vielleicht später als Urlaubsvertretung super! Und natürlich informieren! Tierhaltung ist immer eine Reise :)


    Das ist nur meine Erfahrung. Menschen sind alle unterschiedlich ^^ .


    (Dabei geht mir auf, dass Urlaubsvertretung für mich eine ziemlich geniale Anfangslösung wäre:D:D:D)

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