Verzweifelt und überfordert

Guten Morgen an alle!

Ich muss mich wieder an dieses Forum bzw an dessen Mitglieder wenden, da ich im Moment nicht weiter weiß.

Unsere Geschichte beginnt am 18.4. dieses Jahres, als wir Freddie von einem Bekannten genommen hatten, dessen Schlange es über einen langen Zeitraum nicht geschafft hatte, ihn zu fressen. Am 22. haben wir uns zwei weitere Ratten geholt von der Bekannten einer Bekannten, die ihre Ratten nicht mehr haben wollte. Da waren noch zwei da. Faxe, lt Angaben zu dem Zeitpunkt 6 Monate alt und Frodo, der angeblich 12 Wochen alt war. Natürlich ist uns der enorme Größenunterschied aufgefallen. Jetzt im Nachhinein glaube ich, dass Frodo sogar noch um einiges jünger war/ist. Jedenfalls wurde uns versichert, dass beides Männchen sind, auch vom Tierarzt wurde dies bestätigt. Bei Faxe war es ja auch nicht zu übersehen....

Vor kurzem haben wir uns gefragt, wie lange es wohl dauert, bis man die Hoden so deutlich sieht wie bei Faxe, denn irgendwie kam da nix. Bereits ein wenig skeptisch geworden haben wir beim TA nachgefragt, der uns nochmal versicherte, dass Frodo ein Mann ist und es bei manchen sehr lange dauert, bis man die Hoden sieht bzw bei manchen kommen sie gar nie raus!? Ausserdem hätte er schon lange geworfen, da sie ja (wieder lt Angaben) auch davor, also bevor sie zu uns kamen, schon lange zusammen gehockt sind. Das, dass es schon lange Nachwuchs hätte geben sollen, klang plausibel.

Somit waren wir wieder einigermaßen beruhigt. Von Dienstag auf Mittwoch war wie jeden Tag Inti mit Freddie und danach noch Freilauf für jeden, bis ca. 1 Uhr nachts. Am Morgen gegen sieben, habe ich Frodo im Häuschen leise quietschen gehört. Hab mir nichts gedacht, die beiden kabbeln sich öfter mal. Gegen 16 Uhr bin ich von der Arbeit heim gekommen und wie immer, ist mein erster Gang zu den Rätzchen, wo Frodo mich normalerweise sofort begrüßt und am Gitter hängt. Diesmal nicht. Nun gut, er schläft heute wohl tief und fest, dachte ich so bei mir. Hab Faxe geknuddelt und danach Freddie, bis mir ein leises quietschen auffiel. Hellhörig geworden, hab ich den Geräuschen gelauscht. Mein erster Gedanke war, dass Frodo krank ist und ich hab das Häuschen hoch gehoben in dem er sich befand, um nachzusehen. Und da hat mich fast der Schlag getroffen! Kleine rosa Babys, keine Ahnung wie viele, ich hab das Häuschen fallen lassen, so erschrocken hab ich mich (ich hoffe, ich hab keins der Babys beim fallen lassen zerquetscht )!

Total durch den Wind, hab ich erstmal meinen Mann angerufen. Faxe sofort wegsperren , waren glaub ich seine ersten Worte. Gut, Faxe wurde sofort von Frodo, der jetzt Frieda heißt isoliert.

So, jetzt haben wir quasi drei Einzelratten sitzen. Die Inti mit Freddie geht nur stockend voran, ich kann Freddie mit Faxe noch nicht zusammen setzen. Zu Frieda darf jetzt sowieso keiner der Herren. Faxe liegt jetzt nur noch in einer Ecke herum und frisst kaum, Frieda beginnt jetzt an den Gittern zu nagen, was sie vorher noch nie getan hat. Und diese Situation macht mich extrem fertig. Eigentlich wollten wir gleichgeschlechtliche Freunde für Freddie, jetzt haben wir drei Ratten in Einzelhaft. Und noch dazu Babys und 2 Ratten, denen die Trennung offensichtlich gar nicht gut tut!

Ich bin wütend, traurig und noch dazu absolut überfordert und habe keinen blassen Schimmer, wie jetzt weiter vorzugehen ist. Mein erster Gedanke war, Freddie und Faxe zu kastrieren. Was aber nicht viel ändern würde, da sie ja trotzdem weitere 6 Wochen nicht zu Frieda dürften und wir danach NOCH eine Inti starten müssten. Dann stellt sich natürlich die Frage, ob Frieda nicht schon wieder gedeckt ist, da sie mit Faxe ja noch stundenlang zusammen gehockt ist. Ausserdem habe ich keine Ahnung, wie viele Babys es sind. Ich traue mich gar nicht nachzusehen. Ich denke, dass es nicht sehr viele sind. Da Frieda sechs Stunden vor der Geburt, als sie im Freilauf war, nicht sonderlich dick war. Also nicht so, dass es aufgefallen wäre.

Ich habe eigentlich tausend Fragen. Soll ich nach den Kleinen sehen? Ab wann anfassen? Auf manchen Seiten steht am 5. Tag, auf anderen, dass man sie erst nehmen soll wenn sie flügge sind. Was mache ich mit Freddie und Faxe? Die Babys müssen nach 4,5 Wochen raus, die Männchen zumindest. Ein Käfig steht schon parat.

Ich könnte mich selber schlagen, so naiv und blauäugig gewesen zu sein! In meiner ersten Wut hab ich die Dame angerufen, von der wir die beiden haben. Aber die Nummer ist nicht mehr verfügbar. Das wird schon einen Grund haben. Das Fett weg hat der TA bekommen, Mensch den hab ich vielleicht zusammen gesch.....! Er hat sich entschuldigt und mir angeboten, sich um die Kleinen zu kümmern , was auch immer das bedeuten mag. Und er würde Faxe kostenlos kastrieren. Tja, das hilft mir im Moment aber leider auch nicht weiter! Jedenfalls habe ich dann aufgelegt, sonst hätte ich mich vergessen.

Was soll ich jetzt machen? Bin absolut planlos, wie es weitergehen soll. Die vielen Einzelhaft Ratten machen mich fertig! So habe ich mir das einfach nicht vorgestellt und mir fällt im Moment nichts ein, diese Situation schnell zu ändern.Ich bitte, bitte um Ratschläge!

Bitte keine Vorwürfe, die mache ich mir selber und hab mir seit Mittwoch schon sämtliche Haare ausgerissen und der Rest ist plötzlich grau geworden

Über jeden Ratschlag dankbar verbleibe ich MfG
Karin

Hallo!

Ich danke euch erstmal für die netten Antworten!

Es ist jetzt in der Tat eine äußerst verzwickte Lage und im kastrieren sehe ich im Moment auch keinen Lichtblick, da es schlichtweg nichts bringt. Faxe und Freddie dürfte ich dann trotzdem zehn Wochen lang nicht zu Frieda und den Babys lassen. Und dann müsste ich 3 bzw 5 integrieren, je nachdem wieviele Zwerge es sind und welches Geschlecht sie haben.

Es wird nichts anderes übrig bleiben, als vorerst alle in Einzelhaft zu lassen und mit Freddie und Faxe weiter machen mit der Inti. Ich hoffe doch, dass sich bei den beiden jetzt schnellstens Fortschritte bemerkbar machen! Diese Zustände die jetzt momentan herrschen, gehen mir extrem an die Substanz!

Frieda mit weiblichen Babys vermitteln. Puh, das ist ein schwerer Entschluss. Diese kleine wuselige Dame haben wir natürlich schon sehr, sehr ins Herz geschlossen Aber es hört sich nach dem vernünftigsten Weg an. Weil zwei Einzelböcke vermitteln ist eigentlich auch keine Option. Gerade Freddie, der sehr traumatisiert ist und jetzt erst langsam beginnt, ein wenig Vertrauen zu uns aufzubauen. Ihn wieder weg zu geben, wäre sicher nicht gut für ihn.

Der TA wird auf jeden Fall gewechselt. Aber gerade dieser bei dem wir waren, ist eigentlich bekannt dafür, sich mit den nicht so gängigen Tieren gut auszukennen. Das kann ich so jetzt nicht unterschreiben, so ein Fehler darf nicht passieren! Das er mit den Welpen helfen könnte würde ich so interpretieren, dass er sehr viele Exoten und Schlangenhalter als Kunden hat und er die Kleinen an eben diese weiter geben könnte/würde. Aber im Schlangenmagen mag ich die Kleinen natürlich auch nicht wissen. Bzw wäre das Problem mit Frieda ja dann trotzdem noch lange nicht aus der Welt geschafft.

Jetzt habe ich natürlich auch Bammel davor, was die Geschlechtsbestimmung der kleinen betrifft. So ein Fehler darf nicht nochmal passieren. Geht die Bestimmung leichter, wenn sie noch klein sind? Kriegen wir das dann selber hin? Einen TA bei uns in der Gegend zu finden, der sich mit Ratten wirklich gut auskennt, ist offensichtlich nicht einfach. Generell sind alle nur auf Katzen und Hunde spezialisiert. Ich werde mich mal umhören, zur Not müssen wir halt einen weiteren Weg auf uns nehmen.

Ich werde versuchen, Frieda jetzt mal in den Transporter zu locken um nach den Babys zu sehen. Quietschen höre ich etwas, also da lebt mindestens ein so ein kleines Würmchen. Anfassen sollte ich sie wohl eher noch nicht!?

Vielen lieben Dank an alle LG
Karin

Nachtrag: Alizin dürfte er ja erst spritzen, wenn Frieda nicht mehr säugt oder? Wäre es da nicht schon zu spät, falls sie wirklich sofort wieder trächtig geworden wäre?

LG

Hallo nochmal!

Hab grad nach den Babys gesehen. Es sind mehr als erwartet, sieben oder acht Stück. Ich wollte nicht zu lange und zu genau schauen, da Frieda in ihrem Transporter fast einen Herzinfarkt bekommen hat. Ich hab auch ein Foto gemacht, allerdings lässt die Qualität zu wünschen übrig. Zugegeben, sie sind extrem herzig. Ich habe aber keines angefasst.

Sollte man sie wirklich mit fünf Tagen, was heißen würde übermorgen, schon raus nehmen? Nimmt Frieda sie dann noch an? Ach, ist das alles kompliziert Fragen über Fragen.....

Nochmal liebe Grüße aus Österreich,
Karin

Hi Luzelin!

Ich habe heute kurz nach den Kleinen gesehen. Es sind acht Stück, alle haben einen Milchbauch. Ich hab sie allerdings nicht berührt, da Frieda fast ausgezuckt ist in ihrem Transporter. Sie dürfte eine wirklich fürsorgliche Mama sein, sie kommt nur kurz raus und verschwindet sofort wieder zu den Babys.

Wenn ich drüber nachdenke, Frieda hergeben zu müssen krausen sich bei mir die Nackenhaare! So ein süßer Fratz, die immer da ist, wenn ich heim komme, die immer die erste ist, wenn es in den Auslauf geht.... Die immer am Gitter hängt, sobald ich mich dem Käfig nähere. Meine Frieda. Ich muss grad weinen wenn ich daran denke, sie hergeben zu müssen. Ich hab sie sehr, sehr lieb! Gerade eben sitzt mir Faxe am Genick. Der ist ja auch so extrem süß! Auch Freddie ist eine Spezies für sich! Er hat schon extrem viel durchgemacht und es ist schön zu sehen, dass er täglich einen Schritt mehr auf uns zu macht.

Ich mag Frieda nicht hergeben! Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig. Buben zu vermitteln ist ja sozusagen fast ein Ding der Unmöglichkeit! Aber mein Frodo, meine Frieda... Dieser Gedanke macht mich krank! So eine süße Ratte, so eine liebevolle Mama.... Ich kann gerade einfach nicht mehr schlafen wenn ich daran denke, dass ich Frieda hergeben muss. Ich würde mir von ganzem Herzen wünschen, Frieda wäre noch immer Frodo.

Faxe geht gar nicht mehr von mir weg, aber ich werde ihn jetzt in seinen Käfig sperren. Ich kann ihn ja schlecht mit ins Bett nehmen

Ich kann nicht mehr, LG Karin

Hallo!

Dass es dir schwer fällt Frieda herzugeben kann ich gut nachvollziehen. Ich war vor gut einem Jahr in einer ähnlichen Situation als einer meiner zwei Bubis gleich am Beginn eines Krankenhausaufenthaltes starb und mein Cloud dann mindestens 4 Wochen alleine gesessen hätte. Ich habe mich schweren Herzens dafür entschieden ihn gehen zu lassen. Seine neue Besitzerin hat mich aber über sein weiteres Leben auf dem laufenden gehalten, hat mir Fotos und Videos von ihm geschickt und besuchen durfte ich ihn auch. Vielleicht findet sich für dich ja eine ähnliche Lösung.

LG, Inge

Hallo!
Ich würde auf keinen Fall nochmal zu dem Tierarzt gehen, der das Geschlecht falsch bestimmt hat. Wer so was simples als Arzt nicht kann, ohjeh. Man sieht bei Weibchen deutlich eine Vagina. Ein Weibchen kann also auch eigentlich nicht für ein Männchen mit Hodenhochstand gehalten werden.

Ich würde die Jungs nicht kastrieren. Ich habe in meinen Leben 5 Ratten im besten alter kastrieren lassen und 4 davon sind trotz schonender Inhalationsnarkose verstorben.
Ich würde mir überlegen, ob ich 2 Rudel halten will, oder nicht.

Ich hatte schon einige Notfallwürfe (nein, keine Ups-Würfe sondern tragende Damen von überforderten Besitzern aufgenommen) und daher würde ich raten, die Babys mit 5 Tagen zu begutachten ob alles dran ist und welches Geschlecht sie haben. Dann kannst du dir in Ruhe überlegen, wie viele und welches Geschlecht du behalten möchtest und für die anderen neue Besitzer suchen. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten eher unspontan sind und Vorlaufszeit benötigen. So kannst du sie pünktlich vermitteln damit deine Inti's starten können. Ohne das Geschlecht zu kennen, kannst du sie ja schlecht frühzeitig inserieren.
7 oder 8 sind ja zum Glück nicht viel. 18 sind viel.

Ich würde außerdem jeden Tag kurz ins Nest schauen, da nicht jede Ratte tote Babys frisst. Und liegt ein verfaultes Baby im Nest, können die anderen krank werden.

Ich wünsche euch alles gute!! LG Sarah

Hallo!

Danke für eure Antworten!

Mittlerweile ist es so, dass mich Frieda und Faxe nur noch beißen. Bei Frieda ist es ja verständlich als Mama, aber Faxe beißt mich seit gestern auch nur noch blutig, wenn ich hinein fasse. Die drehen alle durch, vermutlich auch durch die Trennung, aber mich hat jetzt endgültig der Mut und die Motivation verlassen. Ich mag nicht mehr, ich werde jetzt alle hergeben. Meine Hand wurde heute einbandagiert, da Faxe mich ziemlich getackert hat. Ich hätte nie gedacht, dass mich ausgerechnet der friedlichste so dermaßen beissen könnte.

Ich bin restlos überfordert und sehe es so, dass sich ihrer jemand annehmen sollte, der sich auskennt. Ich werde nicht mehr in die Käfige greifen!

LG von einer verzweifelten Karin

Hallo!
Tut mir leid, dass du gebissen wurdest. Damit ist echt nicht zu spaßen, mir musste mal fast ein Finger amputiert werden wegen einem Rattenbiss da er sich entzündete und nekrotisch wurde. Würde erst mal nur noch mit Handschuh reinlassen. Aber schade, dass du auch nicht die Mama mit Babymädels behalten möchtest weil bei einer Ratte mit Babys, ist es ganz normal, dass sie beißt. Sie denkt ja, du willst ihre Kinder töten (Fressfeind). Und die Babys würden sicher sehr zahm werden, wenn du dich gut mit ihnen beschäftigst von klein auf.

Wenn du nicht so weit weg wohnen würdest, würde ich sie nehmen aber ich kann leider nicht so weit reisen, da ich selbst ein 4 Wochen altes Baby habe. Wenn du niemanden finden würdest und sie bringen würdest, kannst du dich ja melden. Ich schicke dir auch gerne Fotos von meinen Käfigen usw. Bzw die siehst du dann ja^^

Ich würde bin zur Vermittlung versuchen, die zwei Jungs zu vergesellschaften. Zu zweit ist immerhin besser wie allein sein.

LG