Eigne ich mich überhaupt noch als Rattenbesitzerin?

  • Hallo alle zusammen! :)


    dies könnte durchaus ein längerer Text werden, denn wie der Titel schon sagt sorge ich mich darum, ob ich überhaupt noch weiterhin Ratten halten sollte. Wie bereits in Mitglieder stellen sich vor erwähnt, glaube ich einfach zu viele Fehler gemacht zu haben.


    Dazu erst einmal die Geschichte, wie ich zu den Rattis kam. Ich hatte mir damals schon länger für Haustiere interessiert, also wollte gerne welche haben, und bin dann auf die Ratten gestoßen. Zunächst putzige Videos gesehen, dann habe ich mich mehr über sie informiert, Fachbücher gekauft und im Internet recherchiert. Allerdings habe ich mich auch sehr auf meinen damaligen Partner verlassen, da er bereits Ratten besessen hatte.
    So kam es zum ersten Fehler, würde ich mal sagen. Der Käfig war selbstgebaut, 1m hoch und 1m breit und in fie tiefe etwa 50 cm. Nur zwei Ebenen - also eigentlich keine Klettermöglichkeiten, erinnerte mehr an einen Hasenstall. Wo wir gerade beim Thema Käfig sind - es hat mich sehr lange beschäftigt dass ich den Käfig als ungeeignet empfand und habe mir nun also eine Vogelvoliere zuglegt mit selbstgebauten Ebenen. Die Voliere hat die Maße 60x60x140. Und jetzt fand ich heraus, dass das eigentlich immer noch ungeeignet ist, was mich zunächst sehr frustriert und meine Zweifel bekräftigt hat.
    Nun kommen wir zu den Rattis. Wir haben sie damals - vor ungefähr einem Jahr - vom Kölle-Zoo aus Karlsruhe geholt. Ich entschied mich für Jolandee, eine weiße mit braunem Kopf und braunen pünktchen die über den Rücken verlaufen - ich denke ihr wisst was ich meine - und mein damaliger Partner für Reevi, eine Huskyratte. Damals meinte die Verkäuferin noch dass die Huskyratten die sie kriegen oft aggressiv sind, weshalb ich eigentlich gar keine Reevi wollte. Dann empfand ich es schon als komisch als die Verkäuferin die Ratten am Schwanz rausgeholt hat. Und schließlich zuhause dann, hatte ich versucht die beiden an mich zu gewöhnen mit Leckerchen und locken usw.
    Sie wirkten noch sehr verängstigt - normal, wie ich mir sagen ließ. Allerdings meinte mein damaliger Parnter es ginge ihm nicht schnell genug und ging bald dazu über die Tierchen gegen ihren Willen einfach rauszuholen. Sie werden sich schon dran gewöhnen. - Ich denke bis heute, dass dies und der Verkäufer Gründe sind weshalb beide einfach sehr scheu sind und sich nur ungern schmußen lassen. Zu dem hatte ich auch oft das Gefühl dass die beiden sich nicht sehr gut verstehen, (sie sind ja auch keine Geschwister) weil sie oft gestritten haben. Allerdings hatte ich nachgelesen, dass gerade Rattenweibchen sich manchmal einfach anspringen ohne für Menschen ersichtlichen Grund und solange sie sich nicht Verletzen dies einfach nur die Rangordnung klärt. Jetzt habe ich aber bereits seit einem Monat immer wieder kleine Kratzer bzw vermutlich Bissspuren auf Jolandees Rücken entdeckt. Ich dachte zunächst ich beobachte das mal und ich hatte das Gefühl dass dies einmalig war weil keine neuen Wunden mehr dazu kamen.
    Allerdings hatte Jolandee nun einen Tumor, den die Tierärtzin entfernt hat. Ich habe die zwei nicht direkt zusammengesetzt weil ich mich informiert hatte, dass es sein kann, dass die eine Ratte der anderen die Fäden aufbeisst. Die Tierärtzin - meiner Meinung nach kaum bewandert Im Fach Ratte - meinte jedoch ich kann sie ruhig schon direkt zusammensetzen. So habe ich nur einen Tag gewartet und dann dachte ich eigentlich müsste ich mich ja auf die Worte eines Fachmanns verlassen können und hab sie nach 24h wieder zusammengesetzt. Am nächsten abend, als ich von der arbeit heimkam (weil sie morgens noch geschlafen hatten) hab ich festgestellt dass die Wunde offen ist - die fäden warn gezogen. Das war gestern Nacht um 1.. Die Wunde blutet nicht wirklich, aber es is halt ein offenes Stück Haut und ich weiß ich muss morgen wieder zum Tierarzt. Außerdem hat Jolandee wieder neue Bissspuren auf dem Rücken.
    Jetzt habe ich die beiden wieder getrennt.
    Auch mir gegenüber wurde Reevi aggressiver, sie hat mich beim Käfigreinigen immer mal wieder gebissen. Da dies bereits vorm Käfigwechsel war, denke ich, dass es nicht daran liegt. Es hat sich auch sonst nichts geändert, gleiches Futter, jeden Tag min eine Stunde auslauf oder mehr.. Habe mir Reevi auch angesehen, sehe keine Anzeichen für eine Krankheit oder soetwas..
    Ja.. Jedenfalls.. Ich weiß nicht was ich machen soll. Der käfig ist zu klein, eine Ratte wurde aggressiv und ich möchte sie nicht mehr unbedingt behalten bzw. Ich weiß nicht wie ich sie kurieren soll/kann vor allem weil ich jetzt ja so eine schlechte Erfahrung mit der Tierärtzin gemacht habe.. aber die andere kann ich ja auch nicht alleine halten..
    Und ach ja, wenn ich nicht zuhause bin zb mal übers Wochenende, kann ab und zu - aber nicht immer - meine kleine Schwester - 16 Jahre alt - um die Tierchen kümmern. Mittlerweile eventuell auch mein Vater, da ich jetzt bei ihm wohne. Aber dies ist auch kritisch und es kann sein dass sie dann ein ganzes Wochenende keinen richtigen Auslauf kriegen..
    Wo wir eben zu meiner Frage kommen ob ich mich als Halter überhaupt noch eigne oder ob es einfach besser wäre wenn sie woanders hinkämen.


    Ich hoffe doch, dass ihr mich nicht gleich in der Luft zerfetzt, das tue ich nämlich selbst schon genug und ich bin auch richtig frustriert mittlerweile weil irgendwie nichts zu laufen scheint...


    Falls ihr Tippfehler findet entschuldige ich mich übrigens auch, ich schreibe am Handy und bin echt etwas zu faul alles zu korrigieren..


    Ich hoffe ich habe alles gesagt was wichtig ist und über eure Ratschläge würde ich mich sehr freuen.


    Liebe Grüße
    Anne

  • Hallo Glycerin,
    wie Vigdis schon geschrieben hat: Fehler machen wir am Anfang alle. Ich denke, daß dein Problem deine Verunsicherung ist. Die strahlst Du aus und Reevi reagiert entsprechend. Sich diesbezüglich zu ändern, ist nicht ganz leicht, aber es geht, besonders dann, wenn Du Dich immer wieder selbst daran erinnerst, daß Du deine Tiere liebst. Das spüren sie dann und die Beziehung zwischen Dir und ihnen wird sich verändern. Dann kannst Du anfangen, ihre jeweilige Persönlichkeit herauszufinden und so eure Beziehung zu vertiefen. Dadurch verschwindet die Unsicherheit immer mehr. Wenn Du die beiden zumindest ein wenig liebst, dann wirst Du es ganz sicher schaffen. Ich drücke euch die Daumen,
    lg, Charlesy

  • Hi!
    Dass sie sich streiten ist normal, wenn sie nur zu zweit sind. Da sich keine Rudelstrucktur bilden kann.


    Wenn ich du wäre, würde ich mir noch 2-3 zahme, soziale Ratten dazu holen. Erstens dass sie im Rudel leben und zweitens ist es für dich dann nicht so schlimm, wenn eine nicht zahm ist. Ich hab auch 2 Beißer aber das ist nicht schlimm weil meine anderen Schmuser sind, die kommen von sich aus zu mir auf die Couch, laufen mir im Auslauf nach usw.



    LG

  • Hallo Glycerin,


    erst einmal Respekt für den Mut. dich hier anzumelden und über Deine Fehler zu sprechen.
    Jeder von uns hat bestimmt den einen oder anderen Fehler in der Anfangsphase als Rattenhalter gemacht.Aber man lernt dazu und hier im Forum sind wirklich nette Leute, die dir helfen können.
    Zu meiner Zeit-hüstel-holte man sich die Kleintiere nur aus Zooläden( Fehler Nr. 1).
    Unsere ersten beiden Ratten(Fehler Nr. 2), bzw. von meiner Tochter, holten wir aus dem Tierheim.Jetzt habe ich ein richtiges Rudel mit vier allerliebste einjährige Schwestern aus einem Notfall.
    Bei einer Paarhaltung kämpfen sie immer wieder um die Rangordnung(wer ist der Chef)
    Wir hatten am Anfang auch einen kleineren Käfig (war vom Freßnapf und wird nun als Krankenkäfig benutzt)Mittlerweile steht ein große Voliere mit vier Etagen in unserem Wohnzimmer.


    Jolandee und Reevi kommen aus einem Zoogeschäft, wie geschrieben keine Geschwister, sondern nur zusammengeworfen. Reevi ist im Laufe der Zeit die Chefin geworden und Jolandee leidet darunter.Jetzt sitzen sie auch noch getrennt, was es auch nicht besser macht.
    Hast du den Mut und die Zeit für eine Inti? Dann hole zwei etwa gleichaltrige oder jüngere Tiere aus dem Tierheim oder einer Notrattenstelle.Besorge dir vorher noch einen größeren Käfig,aus Kleinanzeigen oder auch hier im Forum, und starte einen Neuanfang.


    Viel Glück
    Misaki

  • Hallo,


    ich finde es auch gut, dass Du das hier so offen beschreibst.


    Jeder von uns hat Fehler gemacht am Anfang und durch falsche Infos (die man leider in Zooläden noch zu Hauf bekommt).
    Aber das wichtigste: Du bist jetzt hier und informierst Dich und Du bist bereit die Fehler zu erkennen und zu ändern!


    Käfiggröße hast Du schon selber bemerkt.
    Dass es mind. 3 Ratten sein müssten und eine Integration gut wäre (am besten zahme Ratten, denn Ratten schauen sich viel voneinander ab, d. h. Deine 2 können da noch viel lernen), wurde schon gesagt.


    Die Ratte so bald nach der OP zurück zur Anderen setzen, ist nicht falsch.
    Ich setze hier auch alle Ratten nach 1-2 Tagen nach der OP wieder zurück.
    Bei Dir haben sich 1. die 2 vielleicht nicht besonders gut verstanden und 2. hast Du keinen Beweis, dass die Ratte sich die Fäden nicht selber gezogen hat: Ich hatte 2010 mal eine Ratte, die hat es geschafft sich ganze 3x nach der OP die Fäden und Klammern zu ziehen. Da stand ich auch nachts um 23 Uhr beim Not-TA bitte Ratte wieder zu machen .
    Sie bekam dann eine Halskrause (was ich echt nur in solchen Sonderfällen verwende) und dann war gut, als die richtig saß (erst hatte sie es noch 1x gschafft, die auszuziehen und sich wieder was gezogen).

  • Hi!


    vielen Dank für eure Antworten, damit habt ihr mir echt schon sehr geholfen! Ich habe sozusagen wieder neue Hoffung, haha. :D


    Charlesy: Das ist eigentlich eine gute Idee, ich versuch es mal. Wobei es mir eigentlich primär darum ging, dass Reevi Jolandee beisst und nicht mich. Also, ich kann das ja noch irgendwie verhindern, für Jolandee wird es schwieriger. Aber zu diesem Problem haben sich ja andere User gemeldet. ^-^


    @Zuckerflocke: Das mit dem, dass sich keine Rudelstruktur bilden kann war mir nicht bewusst - macht aber natürlich Sinn. Ehrlichgesagt wollte ich anfangs auch lieber direkt 3 Ratten haben, allein schon wenn es eine nicht schaffen sollte... aber irgendwie kam es dann doch nicht so.


    Misaki: Mut - vielleicht eher das Vertrauen in die User hier, die sich sicher wünschen, dass alle Ratten ein gutes Zuhause haben und daher bin ich davon ausgegangen, dass ihr mir helfen statt mich anschreien werdet. (vielleicht auch ein bisschen naiv.)
    Es ist trotzdem schön zu lesen, dass nicht nur mir solche Fehler passiert sind. Das mit der Paarhaltung war mir wie gesagt nicht bewusst, aber es klingt so einleuchtend, dass ich nun beinahe denke, dass es mir eigentlich hätte auffallen sollen, haha.


    Serena-t: Das mit dem voneinander abschauen wäre natürlich ein schöner Nebeneffekt.
    Na, da hattest du aber wirklich einen kleinen Problemfall, wenn sie ständig ihre Fäden gezogen hat!
    Aber bei Jolandee war der Tumor am Hals - ich denke sie müsste sich schon halb das Genick brechen um es aufzubeissen. Da ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie es aufkratzt. Und da in den 24h Alleinhaltung nichts passiert ist - ich hatte sie vor dem dazusetzen extra nochmal angesehn, die Fäden sahen gut aus - liegt die Vermutung einfach nahe dass Reevi der Übeltäter war. :D aber immerhin habe ich ja jetzt daraus gelernt. :)


    Und ja als kleines Update - ich habe mit meinem Vater gesprochen, der die Rattis mittlerweile auch irgendwie liebgewonnen hat und er hat mir versichert im Falle des Kaufes eines neuen Käfigs würde er mir etwas beisteuern. Dementsprechend plane ich jetzt eigentlich wirklich eine Inti durchzuführen, es klingt auch einfach am sinnvollsten.
    Ich danke euch für eure Antworten und dass ihr sachlich geantwortet habt. ^-^


    Liebe Grüße

  • Hey,


    da das Wichtigste schon geschrieben wurde, wollte ich auch nur nochmal anmerken, dass ich es klasse finde, dass du so reflektiert und kritisch an die Sache rangehst und deine Fehler ausbügeln willst! Sowas ist selten!


    Toll!!! :D


    LG

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