Ratten im Unterricht

  • Hi,
    Schöner Artikel!


    Ich finde auch, dass Ratten für nicht mehr ganz kleine (ca. ab 6 oder 7) Kinder wesentlich besser als Haustiere geeignet sind als die gängigen Käfigtiere die man sonst in Kinderzimmern findet.
    Verantwortungsvolle Eltern, die mithelfen natürlich vorrausgesetzt.


    LG
    Eva

  • Huhu,


    Zitat: Ich finde auch, dass Ratten für nicht mehr ganz kleine (ca. ab 6 oder 7) Kinder wesentlich besser als Haustiere geeignet sind als die gängigen Käfigtiere


    In dem Alter geht es aber immernoch recht frueh ins Bett.
    Von meinen Tieren haetten die Kinder dann gar nichts, weil die nicht so frueh aufstehen.
    Da haben sie von einer Gruppen Meeris, die den ganzen Tag rumwuseln, schon mehr. Natuerlich keine Kuscheltiere, aber Beobachtungstiere, die man mit viel Geduld aus der Hand fuettern kann. Den Ratten koennten sie nur beim Pfusen zuschauen.


    Auch ein Grund, warum ich solchen Schulaktionen skeptisch gegenueber stehen. Sowas findet gegen Mittag oder am Nachmittag statt. Meine Tiere wuerden sich dafuer nicht mal im Schlaf umdrehen, die pennen da. Und ich bin regelmaessig zuhaus, die schauen trotzdem nicht auf.

  • Hi,


    also ich find den Artikel gut... Bei uns in der Grundschule fand sowas damals mit Schlangen und Spinnen statt, also mir wären da Ratten lieber gewesen :D


    Nienor
    Ich denke dass ist eine Sache der Gewöhnung, meine Wusels sind immer nochmal so zwischen 11 und 13 Uhr wach... weil ich um diese Uhrzeit etweder zur Arbeit fahre oder nach Hause komme. (Im Moment wird lautstark mit Zeitung im Käfig rumgewuselt :abla: )


    LG Ela

  • Huhu,


    meine sind nicht mal zum Fruehstueck regelmaessig wach ;) Also, wenn sie selbst Fruehstueck bekommen.
    Meine Bande kann man nicht daran gewoehnen, am Tag wach zu sein *schulterzuck* Hin und wieder steht einer auf, aber alle zusammen ? Erst nach 19 Uhr, eher 20 Uhr ..

  • Hallo!


    Ich finde solche Aktionen super! Es müssen für solche Zwecke natürlich entsprechende Ratten ausgesucht werden, diese werden ja auch noch trainiert für ihren Einsatz.


    Aber was die Aktivitäten am Tag angeht: meine Mädels sind (bis auf eine Extremschläferin) aktiv sobald ich am Käfig stehen. Zu jeder Tag- oder Nachtzeit. ;) Ich denke das ist total individuell.

  • Hallo,


    da Ratten neophob sind, sind sie für solche Spielchen nicht geeignet.
    Nicht umsonst werden Leute, die ihre Tiere herumtragen wollen, darauf hingewiesen, daß sie ihre Ratten damit von einem Schrecken in den anderen stürzen.
    Mir tun diese Tiere leid und die Halterin hat das Wesen der Ratten nicht begriffen.
    Training wird daran nichts ändern und die Tageszeit ist auch suboptimal.


    Wenn Schulkinder unbedingt Ratten kennen lernen müssen, sind sie besser in Projektgruppen von Tierheimen aufgehoben.


    LG

  • Hallo


    @Kilaka
    Warum muss man für sowas die Tierheimratten quälen, die genausowenig tagsüber wach sein wollen und von der kompletten Situation eh schon traumatisiert sind? Ich zeige solchen Kindergruppen und anderen regelmäßig Ratten im Tierheim und führe sie vor und finde das eine ziemliche Quälerei und wäre froh, die hätten das lieber mal in der Schule gesehen als im Tierheim.
    Ratten, die ein festes Zuhause haben, können darauf vorbereitet werden, haben ihre Bezugspersonen dabei und Häuschen oder den ganzen Käfig von daheim und haben viel mehr Basis, um in der fremden Situation nun die Umwelt zu erkunden, als Tierheimratten.


    Klar ist das einmal Stress, aber wenn man das entsprechend vorbereitet und die Ratten entsprechend auswählt, muss man sagen: Die sind nicht aus Zucker. Tiere werden im besten Fall nicht einfach da hingeschleppt und vor die Klasse gesetzt, sondern das wird über einige Tage hinweg vorbereitet und miteinander gelernt, wie man auf Tiere reagiert, was die für Bedürfnisse haben, dass man nicht zappeln darf und auch, dass wer sich nicht benimmt sofort ausgeschlossen wird. Dann können die Kinder schon ruhig sein, das ist ja Teil der Lernaufgabe und wurde geübt. Und dann kann man die Ratten selbstständig die Umgebung erforschen lassen.
    Ich lege da auch viel Wert darauf, dass meine Ratten sich in fremden Situationen sicher fühlen und übe das bei jedem Tierarztgang, der mit ganz viel Leckerlis zelebriert wird und wo sie auch die Möglichkeit haben, wenn kein anderes Tier in der Gegend ist, selber aus der Box zu kommen und sich umzuschauen. Das finden manche seltsam, aber die Erfahrungen damit sind prima, nach ein paar Besuchen beim Tierarzt finden meine das meistens ganz aufregend und freuen sich da drauf. Und vor fremden Menschen haben sie keine Angst, weil jeder, der hier zu Besuch kommt, möglichst viele mal nehmen darf, um sie daran zu gewöhnen.


    Logisch, dass man für sowas nicht irgendwelche Ratten frisch vom Tierheim weg nimmt sondern solche, die schon eine entsprechende Sicherheit gelernt haben und sich für sowas eignen. Und die Situation richtet man so ein, dass die Kleinen jederzeit weggehen und sich verstecken können, darum nimmt man da ja auch mehrere Ratten mit, damit es nicht schlimm ist, wenn einer mal keine Lust hat.


    LG
    Judith

  • Zitat:
    kilaka schrieb am 2012-11-20 12:27 :
    Hallo,


    da Ratten neophob sind, sind sie für solche Spielchen nicht geeignet.
    Nicht umsonst werden Leute, die ihre Tiere herumtragen wollen, darauf hingewiesen, daß sie ihre Ratten damit von einem Schrecken in den anderen stürzen.
    Mir tun diese Tiere leid und die Halterin hat das Wesen der Ratten nicht begriffen.
    Training wird daran nichts ändern und die Tageszeit ist auch suboptimal.


    Wenn Schulkinder unbedingt Ratten kennen lernen müssen, sind sie besser in Projektgruppen von Tierheimen aufgehoben.


    LG


    Diese Neophobie bezieht sich meiner Information noch eher auf unbekannte, neue Dinge IM Revier der Ratten, besonders bei Wilden. Oder erklär mir mal, wieso Ratten so gerne aus dem sicheren Käfig ausbüchsen, wenn sie so neophob sind? Sie sind nämlich nicht nur das, sondern auch neophil.

  • Huhu,
    Zitat: Warum muss man für sowas die Tierheimratten quälen, die genausowenig tagsüber wach sein wollen und von der kompletten Situation eh schon traumatisiert sind?


    Ich meine Projekte, wo eine feste Kindergruppe unter fachlicher Anleitung in die Hege und Pflege eingeführt wird, keine Vorführaktionen, wo Ratten nur präsentiert werden. Das kann dann eher im häuslichen Rahmen, beim Probekuscheln stattfinden.
    Ich habe das TH hier in Kiel auch schon mal betreut (ich weiß, kein Vergleich zu Deinem Einsatz in München ;) ) und es waren immer wieder Ratten dabei, die den Körperkontakt zum Menschen mochten und es genossen haben, wenn ich sie auf den Arm genommen habe. Es hilft ja auch bei der Vermittlung, wenn sie den Kontakt nicht völlig verlieren.


    Im TH Eutin gab/gibt es auch eine Kindergruppe und die Leiterin hat mir berichtet, daß einige Ratten etwas zahmer geworden sind, weil sich die Kinder eben Zeit nehmen, sie herumzutragen.


    Davon abgesehen, muß man den Kindern immer alles auf dem goldenen Teller präsentieren und zu ihnen bringen ? Wer Interesse hat, kann sich auch selbst auf den Weg machen.


    LG

  • Huhu,


    falls das überlesen wurde: Da ist von einem Projekt im Rahmen der Nachmittagsbetreuung die Rede. Im kleinen Kreis . Und die Ratten werden von einer Expertin für tiergestützte Pädagogik mitgebracht. Das ist ja nun was gänzlich anderes, als wenn irgendwer irgendwelche Ratten in irgendeine Schulklasse schleppt. (Oder umgekehrt die Schulklasse zu den Ratten.)
    Ich finde auch, wenn sowohl die Ratten als auch die Kinder entsprechend vorbereitet werden, ist das eine gute Sache.


    Zitat: muß man den Kindern immer alles auf dem goldenen Teller präsentieren und zu ihnen bringen ? Wer Interesse hat, kann sich auch selbst auf den Weg machen.


    Wie stellst Du Dir das vor? Soll Felix (7) zu seinen Eltern sagen: Morgen gehe ich nicht in die Nachmittagsbetreuung, ich fahre ins Tierheim und lerne die Kleintiere kennen ? Sowohl die Eltern als auch die Tierheimleute würden dem Kleinen einen Vogel zeigen, aber sicher keine Ratten. X/ Außerdem liegen Tierheime im allgemeinen ziemlich außerhalb, sind ohne Auto oft schwer zu erreichen und verfügen normalerweise auch nicht über Experten für tiergestützte Pädagogik.
    Und die Möglichkeiten von so einer Nachmittagsbetreuung sind auch eingeschränkt, die können sicher nicht nach Belieben mit den Kindern Ausflüge unternehmen.


    Wir jammern hier immer über Eltern, die ihren Kindern nicht den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren vermitteln, und Kinder/Jugendliche, die entsprechend unsensibel gegenüber den Bedürfnissen der Tiere sind. Ein solches Projekt ist doch bestens geeignet, daran etwas zu ändern:


    Zitat: Wir müssen leise sein und dürfen nicht zappeln , erklärt Felix (7) den richtigen Umgang. Ganz nebenbei werden so pädagogische Inhalte vermittelt. Die Kinder lernen ein Stück Selbstkontrolle und Rücksichtnahme auf die Tiere

    :)


    Nuff,
    Anja

  • Hallo,


    ich weiß nicht, ob Expertin für tiergestützte Pädagogik ein geschützter Begriff ist, oder ob sich jeder so nennen kann, der seine Haustiere in irgendwelche Gruppen schleppt, um sich unter dem Deckmantel der Pädagogik wichtig zu machen. Die Argumentation hier geht von dem aus, was den Kindern nützt, also z.B. daß sie sich besser kennenlernen.
    Sicherlich kann man den Streß für die Tiere etwas reduzieren, aber sie haben bestimmt keinen Spaß an der Interaktion in fremder Umgebung, so wie es die Expertin in dem Artikel schönreden will.


    Andere Tiere eignen sich dafür wesentlich besser, warum ausgerechnet Ratten ?(
    Die Kinder lernen auch, daß man sie ruhig herumtragen und herumreichen kann.
    Ist das wirklich erstrebenswert ?


    Zitat: Wie stellst Du Dir das vor?
    Ich würde da mehr auf den Schneeballeffekt setzen. Die Ratten in bekannter=häuslicher Umgebung vorstellen und damit zeigen, was wirklich tiergerecht wäre. Dann darauf hoffen, daß sich Qualität + Verantwortung verbreiten...sozusagen von Nachbar zu Nachbar...zu Schulfreundin...zu Freund vom Bekannten usw.


    LG

  • Hi,


    also meine mädels schlafen vormittags und spätnachmittags. Aber mittags wenn die kids heimkommen von der schule kommen die sofort aus ihre haus oder stehen schon und warten. Sobald die gerufen werden, wissen die das es spielzeit ist. Ich denke das ist gewohnheits sache, bei uns ist schon immer vor und nach der schule spiel/kuschelzeit gewesen.


    Vielleicht (und ich meine vielleicht ) ist diese projekt nicht ideal...aber solltet ihr euch nicht freuen das eine neue generation an ratten-freundliche kinder heranwächst? Die nicht ein schräges/schlechtes bild von ratten haben wie (sehr wahrscheinlich) ihre eltern??


    Nur meine gedanken zum thema :)


    lg Patty

  • hiho,


    ich (als angehende grundschullehrerin *hust*) hab mir schon sehr oft gedacht, dass ich später gerne mal ein klassenzimmertier hätte (welches natürlich unter meiner verantwortung steht) weil ich es sehr wichtig finde, dass kinder lernen mit tieren umzugehen.
    viel zu viele kinder wachsen naturfern auf und für viele sind tiere nur spielteug...


    aber immer wenn ich darüber nachdenke, scheitert es an der umsetzung.
    obwohl ich finde, dass ratten aufgrund ihres ausgeprägten sozialsystems eine der besten tierarten für diesen job sind, scheitert es in meinem kopf immer an den bereits genannten punkten =(
    die andre wahl wären dann ein rudel hasen.. aber dann muss der klassenraum schon sehr groß sein (min. 1m? pro tier). für meerschweinchen bin ich eher nicht, weil kinder ja auch mal ein tier streicheln wollen (was wir ja mittlerweile wissen nicht gut ist)..


    nja... hilfe? XD


    lg

  • Huhu,


    auch Kaninchen wollen nicht gern gestreichelt werden, da unterscheiden sie sich wenig von Meeris.
    Aber den Platzbedarf schaetzt du falsch ein, pro Tier sind es mit mehrstuendigem Auslauf am Tag mind. 2 qm, ohne Auslauf sogar mind. 3 pro Tier.


    Von Tieren im Klassenzimmer halte ich nichts. Einzig den eigenen Hund der Lehrerin, das kann ich mir vorstellen. Aber wenn ich hoere, wie viel Glueck man heutzutage als Lehrer braucht, um eine handelbare Grundschulklasse zu bekommen, dann will ich in deren Naehe kein Tier wissen, denn Respekt ist vielen Kindern heute leider fremd, allein schon Respekt vor Erwachsenen, wie sollen sie da Ansprueche der Tiere achten ?

  • hi


    Nienor: klar überall hört man wie schrecklich grundschüler heutzutage sind. aber ich glaube nicht, dass ich bei meinen praktika und schulbesuchen ausgerechnet die 0,0000001% erwischt habe, die noch normal sind.
    da gibts große regionale unterschiede etc... und alle klassen in denen ich bisher war (sogar in denen der IGS) waren klasse kinder. alle total lieb oder etwas aufmüpfig aber noch im gesunden bereich...
    zu sagen alle kinder sind heutzutage schrecklich ist ungefähr genauso ignorant wie zu sagen alle ratten beißen...
    und dass ich mich nicht mit kaninchen auskenne tut mir leid, bisher bestand kein bedarf sich darüber zu informieren und bis ich eine eigene klasse habe, vergehen noch jahre...


    lg

  • Huhu,


    also meine 5 Jungs sind auch zu jeder Tages- oder Nachtzeit am Gitter, sobald jemand davor steht und sie ruft.


    Meine Cousine hat 2 Kinder ( Mädel 11 Jahre, Junge 9 Jahre ), die regelmäßig bei mir zu Besuch sind .. da ich schon seit 6 Jahren Ratten halte, sind die beiden (fast) damit groß geworden, sind vieles gewohnt und haben auch schon viele Ratties kommen und gehen sehen ... aber sie lieben meine Nasen und haben auch in jedem Rudel ihren persönlichen Liebling ^^


    Wenn in meiner Wohnung die gesamte Sippe zu Gast ist, dann sind die beiden Kids grundsätzlich im Rattenzimmer verschwunden und betüddeln ihre kleinen Freunde ^^ ... sie wissen genau, was im Zimmer abgesichert werden muß und ich kann ihnen die Aufsicht problemlos anvertrauen .. bei Unsicherheiten kommen sie und fragen nach, ansonsten haben sie großen Spaß beim zuschauen und beklettert werden :D
    es ist auch schon öfters vorgekommen, dass die beiden nach Absprache mal mit neugierigen Klassenkameraden vorbei kamen ... sie erzählen ihren Kumpels viel und auch stolz von ihrer Tante mit den Ratten ^^
    die Kids sind mit Tieren aufgewachsen ... meine Cousine ist Hundehalterin von Kindesbeinen an und hat 2 grosse Hunde .. wenn es nach den beiden Kindern gehen würde, dann hätten sie einen ganzen Streichelzoo zu Hause .. sie sind sehr tierlieb und übernehmen auch gerne Verantwortung (eben ganz die Mama (und die Tante *hust) )

  • Hallo,
    Elisabeth macht eine Tolle Arbeit!!! Sehr reflektiert und bestimmt nicht ohne an das Wohl ihrer Tiere zu denken! Tiergestütze Therapien und das Einsetzen von darauf gut vorbereiteten Tieren, ist nicht neu..... Hunde und andere Tiere werden schon seit langem eingesetzt......Warum nicht auch Ratten als Partner und Helfer für den Menschen.
    Ich denke wir müssen mal von dem Gedanken wegkommen, dass Ratten immer die armen Opfer sind, die von uninformierten Menschen missbraucht werden.

  • hiho


    jaa mit tieren aufwachsen ist klasse und ich finds echt wichtig.. wenn sie schon nicht im eigenen haushalt leben, dann sollten die kinder doch zumindest irgendwie anders zugang dazu haben.


    ich bin mit katzen aufgwachsen und sobald ich die motorischen fähigkeiten dazu entwickelt hatte, habe ich unseren kater jeden morgen gefüttert... wie viel kinder machen das schon (mir 2-3)? :D


    und ohne meine beiden stubentiger würde ich wohl eingehen....


    lg

  • Huhu,


    Zitat: Tiergestütze Therapien und das Einsetzen von darauf gut vorbereiteten Tieren, ist nicht neu..... Hunde und andere Tiere werden schon seit langem eingesetzt......Warum nicht auch Ratten als Partner und Helfer für den Menschen


    Weil Ratten als typische Beutetiere andere Instinkte haben als zum Beispiel Hunde. Es setzt sie mehr unter Streß in ein anderes Umfeld verfrachtet zu werden. Nur weil es ständig gemacht wird, heißt es nicht, daß es tiergerecht ist.
    Wir müssen aufpassen, das Normale nicht mit dem Richtigen zu verwechseln.


    LG

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!